prime entertainment pres.
FRITZI ERNST
Mittwoch, 19. Februar 2025
Einlass 19:00, Beginn 20:00
Tickets
Wir müssen uns Sisyphos weder traurig noch glücklich, sondern als einen ständig scrollenden Menschen vorstellen. Einer von vielen Gedanken, die das neue Album “Jo-Jo” von Fritzi Ernst auslösen kann. Denn das titelgebende Jo-Jo – heute müsste man fast sagen: eine Art Retro-Kinderspielzeug – ist hier nicht nur vieldeutige Metapher für eine von Auf- und Abbewegungen geprägte Lebensrealität zwischen Streits, Trennungen, Bands, Kunst, Erinnerungen und Versöhnungen. Auch der Sound auf “Jo-Jo”, nach “Keine Termine” (2021) das zweite Album von Fritz Ernst nach dem Ende von Schnipo Schranke, hat sich verändert: Dominierten auf dem Vorgänger noch recht orthodoxe Songs mit leicht erkennbaren Strophen und Refrains, sind es auf “Jo-Jo” vor allem Loop-Strukturen: Kaskaden, die sich aufbauen, abbauen, unterwegs etwas mitnehmen oder auch wieder verlieren. Kunstvoll hoch und runter wie ein Jo-Jo eben.
Wie bereits beim Album Keine Termine wurden alle Songs gemeinsam mit Ted Gaier von Die Goldenen Zitronen produziert. Und auch für das fantastische Artwork zeichnet erneut Danika Arndt verantwortlich. In dem Solo-Debüt “Keine Termine” sah die ZEIT ein Werk, in dem das “Do-it-yourself-Prinzip längst keine Selbstermächtigung mehr ist, sondern verordnete Lebensform des Neoliberalismus.” Der Spiegel hörte ein melancholisches Debüt mitten in die "postpandemische War-is-over-Partystimmung". Mäanderte der Erstling noch irgendwo zwischen Depression Pop und Pop Depression, kommt “Jo-Jo” zwar more lighthearted, dennoch nicht weniger abgründig rüber